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Biolandbau – Gute Gründe für den Einstieg

Das starke Marktwachstum zeigt, dass sich eine Umstellung auf Bio durchaus lohnt

Das starke Marktwachstum zeigt, dass sich eine Umstellung auf Bio durchaus lohnt

Andrin Pescatore, bio.insepcta AG

Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt. Wer umstellen möchte, sollte dies aber gut planen. Es lohnt sich, die bio.inspecta zu kontaktieren.
Den eigenen Betrieb erfolgreich auf die biologische Landwirtschaft umzustellen, hängt von der individuellen Situation ab und erfordert eine gute Planung. Das starke Marktwachstum zeigt, dass sich eine Umstellung durchaus lohnt. Wer eine Umstellung seines Betriebs in Betracht zieht, sollte sich nicht scheuen, vom Beratungsangeboten der bio.inspecta Gebrauch zu machen.

Starke Nachfrage für Biorind 
Die Bio-Rindviehhaltung verspricht gute Absatzmöglichkeiten. Die Wartefristen 2021 für Biomilch wurden per 1. Februar 2021 aufgelöst. Die Nachfrage wächst stark. Ebenfalls gesucht ist Verarbeitungsfleisch, sowie Produkte der Rindfleischprogramme wie Natura-Beef und Bio-Weiderind. Generell zu beachten: Bei der Umstellung von Milch-, Geflügel-, und Schweineproduktionen muss vorgängig ein Vertrag mit einer Abnehmerin abgeschlossen sein.

Getreide und Ölsaaten sind gesucht 
In der pflanzlichen Produktion zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Der Inlandanteil von Getreide und Ölsaaten nimmt zu – die Nachfrage steigt. Gesucht sind insbesondere Knospe-Produzenten von Weizen, Dinkel, Raps sowie Sonnenblumen. Weitere Nachfragen bestehen beim Verarbeitungs- und Frischgemüse, wobei vor allem kleine Mengenposten und Spezialitäten gesucht werden. Eine Absprache mit den Abnehmern ist unabdingbar. Bei Beerenkulturen, Birnen und Aprikosen zeichnet sich eine sehr hohe Nachfrage ab.

Richtlinien erschaffen neue Märkte 
Per 1. Januar 2020 haben die Delegierten der Bio Suisse beschlossen, dass zugekaufte Tiere nur noch von anderen Biobetrieben stammen dürfen. Ausgenommen davon sind die männlichen Zuchttiere. Für den Zukauf von konventionellen weiblichen Zuchttieren muss bei uns eine Ausnahmebewilligung beantragt werden. Bis Ende 2019 durften Bio-Suisse-Betriebe jährlich zehn Prozent des ausgewachsenen Bestandes durch konventionelle, ungekalbte Zuchttiere ergänzen. Diese faktische Schliessung zielt auf den Aufbau eines gut funktionierenden Biomarktes ab. Aktuell besteht jedoch ein sehr hoher Bedarf an Rindern, insbesondere in der Milchvieh- und Mutterkuhhaltung. Zudem werden Bio-Aufzuchtbetriebe gesucht.

Per 1. Januar 2022 schreiben die Richtlinien vor, dass die Wiederkäuerfütterung aus 100 Prozent Schweizer Knospe-Futter bestehen muss. Aufgrund dessen werden auch grosse Mengen an Knospe-Raufutter sowie Produzentinnen für Futterweizen und Körnerleguminosen gesucht.

Vermarktung in der Umstellung 
Bei allen Umstellungsprodukten besteht selbstverständlich die Möglichkeit der Direktvermarktung. In jedem Fall muss vor der Umstellung der Absatz der Umstellprodukte durch geeignete Abnehmer und Verträge gesichert werden. Die Umstellware muss konventionell vermarktet werden, wenn keine Lieferverträge zustande kommen. Einige Produkte wie Körnerleguminosen, Fleisch und Eier lassen sich bereits in der Umstellung zum Knospe-Preis vermarkten. Für Milch und Kartoffeln besteht kein Umstellmarkt. Die Produkte können erst nach abgeschlossener Umstellung in den Biomarkt geliefert werden.

Umstellungsphase heisst auch Lernphase 
Die Umstellungsphase des Betriebes bringt menschlich, planerisch und produktionstechnisch viel Neues mit sich. Eine sorgfältige Vorbereitung ist unabdingbar. Die Umstellung auf den Biolandbau betrifft grundsätzlich den gesamten Betrieb und dauert zwei Jahre. Bio-Vorschriften sind bereits während der Umstellung vollständig einzuhalten. Die Umstellung in Teilschritten (schrittweise Umstellung) ermöglicht es Betrieben mit pflanzlichen Dauerkulturen oder Schweine- und Geflügelhaltung, die umstellungsbedingten Risiken auf ein Minimum zu reduzieren. Eine Teilumstellung des Betriebs ist nur gemäss Bio-Verordnung möglich und betrifft ausschliesslich Dauerkulturen wie Reben. Unterstützend im Prozess wirken vor allem die kantonalen Bio-Beratungsstellen oder das Angebot der Bio-Kontrollstelle. Die bio.inspecta betreibt eine Hotline für aktuelle und zukünftige KundInnen, die rege genutzt wird. Martina Schneider, ausgebildete Landwirtin und Mitglied des Hotline-Teams, bestätigt: «Oft rufen uns die BetriebsleiterrInnen einige Zeit vor der Umstellung an, um sich zu informieren. Wir können sie so optimal unterstützen und offene Fragen praxisgerecht klären.»

Biobetriebs-Check durch Kontrollstelle 
Ein weiteres Angebot der bio.inspecta besteht aus dem Biobetriebs-Check – einer Kennenlern-Kontrolle. Der Biobetriebs-Check zeigt, welche Anpassungen auf dem Landwirtschaftsbetrieb für die Umstellung auf Bio erforderlich sind. Dabei wird die zukünftige Bio-Betriebsleiterin vor der Umstellung auf dem Betrieb durch eine erfahrene Bio-Inspektorin besucht. Während zwei bis vier Stunden werden sämtliche Fragen und Unsicherheiten, welche aus der simulierten Kontrollsituation entstanden, besprochen und geklärt. Das Angebot der bio.inspecta ist kostenlos und unverbindlich.

Anmeldung nicht verpassen 
Per 31. August, vor Beginn der Umstellung, muss der Betrieb bei der Kontrollstelle und beim Kanton angemeldet werden für Direktzahlungen im nachfolgenden Jahr.

Beiträge pro ha

 Spezialkulturen 1600.-
 Offene Ackerflächen 1200.-
 Übrige beitragsberechtige Fläche 200.-

Die Bio-Beiträge werden bereits während der Umstellung ausbezahlt. Zusätzlich erhalten Biobetrieb auch Beiträge für die extensive Produktion (Extenso). Für die Aufnahme in die Umstellung des nächsten Jahres muss der Betrieb bei der Label-Organisation Bio Suisse oder Demeter bis zum 30. November angemeldet werden.