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Biotta

Bio-Pioniere der Schweiz

Die Biotta AG gehört zu den Bio-Pionieren der Schweiz. Schon 1957, als es weder Bio-Richtlinien, noch Gütesiegel oder Zertifikate gab, produzierte Biotta, damals noch als «Gemüsebau AG Tägerwilen» bereits Rüeblisaft mit organisch-biologischer Ausrichtung. 1961 übernimmt Dr. Hugo Brandenberger die Saftmanufaktur und entwickelt über 40 Jahre lang den biologischen Anbau, die Saftherstellung und das wachsende Sortiment an Gemüse- und Fruchtsäften. 2005 veräussert Dr. Brandenberger die Saftmanufaktur an den ostschweizerischen Getränkehersteller Thurella AG, die ab 2011 ihr Hauptaugenmerk auf die naturbelassenen Biotta Säfte richtet. In der Zwischenzeit hat Biotta die Bio-Smoothies unter der Marke Traktor übernommen, Biotta «PUR» und Biotta «Bio Energy», die Biotta «Veggies», Biotta «Smoo’TEAs»», Biotta Ingwer-Essenz und die Biotta Vital Linie auf den Markt gebracht. Seit 2018 gehört Biotta zur ORIOR Gruppe. Wir haben mit Clemens Rüttimann, Geschäftsführer von Biotta gesprochen:

Herr Rüttimann, wieso sind Bio-Pioniere auch weiterhin wichtig? 
Wichtig ist, dass Bio als Denkhaltung gelebt und vorangetrieben und nicht nur als Marketinginstrument genutzt wird. Schweizer Bio geht da im internationalen Vergleich sehr weit. Es geht nicht nur um Bio als Label, sondern auch um nachhaltige Nutzung der Böden durch die Landwirtschaft und um bedachten Umgang mit allen Ressourcen für die Zukunft.

In Ihrer Philosophie steht, sie seien Gegner von Bio-Produkten als Massenware, wie ist das zu verstehen? 
Das Wort Masse ist differenziert zu verstehen. Wir beliefern ja auch die grossen Detailhändler mit einem ausgewählten Sortiment an Säften. Damit wollen wir allen Konsumenten den Zugang zu qualitativ hochstehenden Bio-Produkten ermöglichen. In dieses Sortiment gehört zum Beispiel unser Primeur der einzigartige und naturbelassene Rüeblisaft oder der sehr beliebte Granatapfelsaft. Anders verhält es sich bei sehr speziellen Säften wie zum Beispiel dem Kartoffelsaft, der die Gesunderhaltung des Magens unterstützt und deshalb in Fachgeschäften sprich in Apotheken und Drogerien angeboten wird. Bei uns steht die Qualität der Säfte an erster Stelle, d.h. der Konsument weiss genau, wo unsere Säfte ihren Ursprung haben und dass sie aus 100% frisch geerntetem Gemüse und frischen Früchten schonend verarbeitet und produziert werden. Wir verhandeln bereits im Januar mit den Bauern, wie viele Tonnen Saftgemüse und -früchte wir zur Ernte im Herbst benötigen und diese werden dann explizit für uns angebaut und frisch verarbeitet. Aus diesem Gemüse gewinnen wir dann den puren Direktsaft. Wir verwenden für unsere Produkte keine Konzentrate, das ist es, was unsere Produkte auszeichnet. Wer Qualität sucht, ist bei Biotta richtig, weil wir authentischen Geschmack und die sekundären Pflanzenstoffe in die Flasche packen, qualitativ hochwertig und möglichst natürlich. Ganz nach unserer Maxime: Mehr Natur geht in keine Flasche.

Sie haben das Sortiment in den letzten Jahren ergänzt mit den «Traktor Smoothies» und den Biotta «Veggies», diese sind im Gegensatz zu den Biotta «Classic»-Säften in den Kühlregalen zu finden, handelt es sich dabei um weitere Standbeine?
Konsumentenpräferenzen ändern sich ständig und wir versuchen darauf einzugehen. Die Biotta «Classic»-Säfte werden heiss in Glasflaschen abgefüllt und sind so zwei Jahre haltbar; auch ohne Kühlung. Dies ist die seit Jahrzenten bewährte und sichere Methode und daran halten wir auch weiterhin fest, dafür ist Biotta bekannt. Dieses Verfahren hat auch das Image von Biotta über Generationen geprägt. Gleichzeitig muss jede Marke die jungen Konsumenten von morgen erreichen. Deshalb haben wir uns in den letzten Jahren intensiv mit den sich immer schneller ändernden Konsumentenwünschen auseinandergesetzt und festgestellt, dass die jüngere Generation frische Säfte aus der Kühltheke präferiert. Aus diesem Grund haben wir 2012 die Smoothie Marke Traktor übernommen und unser Sortiment ausgebaut.

Im Biotta Saft «Vita Plus» ist Hanf enthalten, wie sind die Reaktionen von Aussen?
Es gibt verschiedene Reaktionen auf das Thema Hanf. Die erste Frage diesbezüglich lautet dann auch konsequent «Welcher Hanf wird verwendet?». Im Biotta «Vital Plus» ist kein THC enthalten, um diese Frage gleich zu Beginn zu beantworten. «Vital Plus» ist ein Beratungsprodukt, welches ausschliesslich in Apotheken verkauft wird und präventiv bei bekannten Frauenleiden einsetzt werden kann. Dass Hanf darin enthalten ist, liegt ausschliesslich daran, dass wir in Anwendungstests festgestellt haben, dass Probandinnen und Probanden besser auf die Rezeptur mit Hanf reagiert haben, als auf die Rezeptur ohne Hanf. Hier ging es nicht um eine Marketingstrategie, sondern darum aufzuzeigen, dass Hanf die Wirkung des Safts offenbar verstärkt. Hanf und Flachs wurden schon im Mittelalter als Rohfaser verwendet. Ob zur Herstellung von Leintüchern, Seilen oder auch als Heilmittel. Es hat die Menschen begleitet und war Teil ihres Lebens. Erst in den 70er-Jahren wurde die Verwendung von Hanf gesetzlich verboten. Es gibt neben «Vital Plus» auch weitere Produkte aus der Vital Linie, die mit einem Health Claim gekennzeichnet werden dürfen: «Vital Immun», «Vital Antioxidant» und «Vital Eisen». Naturreine Bio-Säfte mit wichtigen und natürlichen Inhaltsstoffen. Das Eisen in «Vital Eisen» wurde z.B. aus Curryblättern extrahiert.

Seit zwei Jahren produzieren Sie auch Smoo'Teas Fruchtsaft mit Tee, was steckt dahinter? 
Smoo’TEA enthält deutlich weniger Zucker als herkömmliche Smoothies, weil wir sie mit 25-32% Tee mischen und so die Fructose und damit die Kalorien reduzieren.

Sie unterstützen auch das Projekt IG Aronia, welches die Aronia Beeren wiederbelebt, bzw. in die Schweiz gebracht hat.
Die Aronia Beere kommt ja eigentlich aus Sibirien und anderen Kulturkreisen. Da in der Schweiz die Anbaubedingungen gut sind, wurde entschieden, die Beere auch hierzulande anzubauen. Die IG Aronia hat 2011 Abnehmer gesucht. Uns hat das Projekt damals überzeugt und wir haben uns entschieden, uns daran zu beteiligen. Aronia wurde vor 3-4 Jahren gepuscht, inzwischen ist es aber wieder ruhiger geworden um die Aronia-Beere. Sie hat sich bisher in der Schweiz nicht durchgesetzt, wahrscheinlich auch deshalb, weil ihr Geschmack gewöhnungsbedürftig ist. Wir von Biotta unterstützen das Projekt aber auch weiterhin.

Herr Rüttimann, was motiviert Sie in Ihrer täglichen Aufgabe als Geschäftsführer der Biotta AG?
Sich täglich mit dem Thema Gesundheit zu befassen, mit der Prävention, äussert sich in allen Geschäftsbereichen positiv. Sei es in den Gesprächen mit den Bauern, den Mitarbeitenden oder den Kunden, das motiviert mich täglich.

Was motiviert Ihre rund 70 Mitarbeiter?
Wir sind ein Boutique-Unternehmen, bei uns spielt der Faktor Mensch eine tragende Rolle. Jeder Mitarbeitende kann sich wohl fühlen, kann stolz darauf sein, bei einem so namhaften Unternehmen wie Biotta tätig zu sein und jeden Tag die besten Säfte zu produzieren. Das ist unsere Motivation.

Sie werden von uns kontrolliert und zertifiziert. Gibt es etwas, das Sie schätzen an unseren Dienstleistungen?
Ihre Angestellten sind professionell und fokussiert. Die Zusammenarbeit ist etabliert und ich könnte nichts Negatives erwähnen. Als notified Body ist die bio.inspecta AG in einer guten Position und wir sind im regen Austausch mit Ihnen. Durch die regelmässigen Kontrollen ist man immer wieder gefordert, weiss aber auch, worauf man das Augenmerk legen und was man ändern muss.

So können wir uns stetig verbessern. Wir sind ja jeden Tag mit Säften beschäftigt (lacht), da bleibt wenig Zeit darauf zu achten, wie andere die Dinge handhaben. Diese Sicht von aussen macht die Zusammenarbeit zusätzlich interessant.